Verantwortungsbewusstes Spielen

Bist Du neu in der Glücksspielbranche, dann wirst Du auf Glücksspielplattformen oftmals die Aufforderung “Spiele verantwortungsvoll” lesen. Doch was heißt das eigentlich “verantwortungsbewusst Spielen”? Wir erklären Dir, was Du unter verantwortungsbewusstem Spiel verstehen solltest und welche Auswirkungen das auf Dein Spielverhalten haben kann.

Allgemeine Infos zum verantwortungsbewussten Spielen

Verantwortung beim Spielen bedeutet in erster Linie, sich über die Entscheidungen beim Spiel bewusst zu sein. Das heißt, immer zu wissen, ob man andere oder sich beim Spielen in Gefahr bringt oder die eigenen Grenzen längst überschritten wurden.

Das Glücksspiel hat seinen Reiz darin, nicht zu wissen, was als Nächstes passiert. Jedes neue Spiel, jede neue Drehung, ob sie mit Geldgewinnen verbunden ist oder nicht, löst ein bisschen Nervenkitzel aus. Dieser Nervenkitzel führt dazu, dass einige Spielerinnen und Spieler vergessen, wann man aufhören muss. Dann nämlich, wenn zum Beispiel das Geld zur Neige geht, zu viel Zeit vergangen ist oder krampfhaft gewonnen werden muss.

Wer verantwortungsbewusst spielt, der weiß um diese Gefahren und trägt dafür Sorge, dass das eigene Glücksspielverhalten kontrolliert wird. Doch verantwortungsbewusstes Spiel bedeutet dabei nicht etwa, dass man keinen Spaß mehr am Spiel haben darf. Im Gegenteil, man sollte darauf achten, dass alles noch mit Spaß statt mit Zwang zu tun hat. Wir erklären Dir, wie das geht.

Hauptprinzipien des verantwortungsbewussten Spielens

Eigentlich sollte jedem klar sein, dass man nicht mehr setzen kann, als man zu verlieren bereit ist und Glücksspiel generell keine Geldeinnahmequelle ist. Doch was bedeutet das in der Praxis? Hier sind drei wichtige Punkte, die Du für ein verantwortungsvolles Spiel grundsätzlich beachten solltest.

Finanzen

Wer mit echtem Geld spielt, der sollte zunächst einmal nur Geld zum Spielen verwenden, das man sein Eigen nennt und das nicht zum Leben benötigt wird. Geld also, das man auch ohne Glücksspiel zum Beispiel für Unterhaltung ausgegeben hätte und nicht für die Miete oder für Lebensmittel für die eigene Familie. Man muss sich also schon bereits zu Beginn des Spiels darüber im Klaren sein, dass das eingesetzte Geld eventuell am Ende weg ist.

Das gilt auch für geliehenes Geld, das grundsätzlich nicht für Glücksspiel verwendet werden sollte. Wer sich Geld leiht, der spielt nicht mehr nur für sich, sondern für andere Interessen. Dadurch entsteht Druck, verspieltes Geld wieder “reinzubekommen”. Das gilt auch für den Anspruch, unbedingt gewinnen zu müssen, weil man Geld braucht. Beim Glücksspiel sollte Gewinnen jedoch nie das Hauptziel sein, sondern lediglich ein schöner Nebeneffekt.

Zeit

Je mehr Zeit man beim Spielen verbringt, desto weniger hat man für Freunde, Familie und Arbeit zur Verfügung. Wer verantwortungsbewusst spielt, achtet darauf, dass das Spielen nicht mehr Raum im Leben einnimmt als das “reale” Leben. Wo hierbei die Grenzen zu ziehen sind, kann man anders als bei den Finanzen nicht an Zahlen, sondern nur an seinem persönlichen Gefühl, seinem Umfeld und den Lebensumständen festmachen.

Klarer Kopf

Das letzte wichtige Prinzip des verantwortungsbewussten Spielens sind die aktuellen Umstände, unter denen gespielt wird. Da Alkohol, andere Drogen und Medikamente dazu führen können, dass man leichtsinnige Entscheidungen trifft, sollte man Glücksspiel generell nur nüchtern ausüben.

Möglichkeiten, sich selbst zu testen

Wann endet die Leidenschaft und wann beginnt die Sucht? Wer viel spielt und dabei immer noch so viel Spaß (und vermutlich auch Geld) wie am ersten Tag hat, der muss sich nicht zwangsläufig Gedanken machen, ob Glücksspiel für ihn oder sie ein Problem ist. Wer sich allerdings unwohl fühlt, nur noch spielt, um Defizite einzuholen, Hinweise von Freunden und Familie bekommt, der sollte sein Spielverhalten auf Anzeichen untersuchen, die auf eine Spielsucht hindeuten können.

Hierzu findest Du auf verschiedenen Plattformen einfache Selbsttests, die Fragen zu Deinen Spielgewohnheiten und Motivationen stellen. Eine Auswahl von Tests findest Du hier:

Wer über einen Fragebogen hinaus auch praktisch testen möchte, ob er oder sie ein problematisches Verhältnis zum Glücksspiel hat, der sollte Folgendes tun:

  • Verbring eine festgesetzte Zeit (deutlich mehr als für Dich üblich) ohne Glücksspiel.
  • Lege vor dem nächsten Spiel ein finanzielles Limit fest, das enger ist als sonst.

Kannst Du beide Versuche nicht umsetzen, weil der Drang zum Spielen zu stark ist, dann solltest Du Dir unbedingt Hilfe suchen.

Beratungsangebote online und vor Ort

Eine der wichtigsten Anlaufstellen ist zum Beispiel das Blaue Kreuz, das sich auf das Thema Sucht spezialisiert hat und das in vielen Städten lokale Anlaufstellen für Süchtige anbietet. Wer nach einer nicht-kirchlichen Organisation sucht, der kann im Netz auch sehr viele Selbsthilfegruppen finden. Eine Telefonberatung explizit zum Thema Glücksspielsucht findet sich auch bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Weitere Anlaufstellen im Netz sind: